Wasserbüffel und mehr

gibt es im Naturschutzgebiet Weideswiesen-Oberwald in Erlensee-Rückingen zu bestaunen. Das zehn Hektar große Areal zeichnet sich durch einen in Teilen naturnahen Verlauf der Kinzig, ausgedehnte Grünlandflächen mit Feuchtwiesen und Schilfbeständen sowie naturnahe Auen- und Bruchwälder aus.

Das Naturschutzprojekt „Wasserbüffel in den Weideswiesen“ basiert auf einem wissenschaftlichen Projekt, initiiert von der Universität Gießen und dem Regierungspräsidenten in Darmstadt, in dem untersucht wird, inwieweit eine Rückgewinnung der Artenvielfalt in biologisch verödetem Gelände durch den Einsatz von Wasserbüffeln möglich ist.

Wasserbüffel eignen sich in besonderer Weise für die Bewirtschaftung von Feucht- und Nassstandorten, die in der modernen Landwirtschaft vielfach als unrentabel aufgegeben wurden. Damit einher ging auch ein Niedergang der artenreichen Biotope. Eine regelmäßige Mahd ließ sich, u.a. wegen der hohen Wasserstände, nicht gewährleisten. Dadurch verlor die Fläche immer mehr den Charakter einer Wiesenlandschaft und entwickelte sich zu einem recht artenarmen Röhricht und Seggenried. Durch die Beweidung mit Wasserbüffeln können diese Probleme gelöst werden. Die Tiere sind unempfindlich gegen hohe Wasserstände und fressen auch Schilf und Binsen in den stark vernäßten Bereichen. Außerdem entstehen durch die Bewegung der Büffel neue Kleinstrukturen im Grünland, denn sie trampeln Pfade und durch ihr Suhlen bilden sich Tümpel. Diese Strukturen schaffen günstige Lebensräume für viele Arten, zum Beispiel Amphibien, Vögel, Insekten und auch Pflanzen. Die Wasserbüffel sorgen also dafür, die Artenvielfalt des Naturschutzgebietes zu erhalten und zu fördern.

Die Büffel stammen aus einer Herde aus dem Vogelsberg. Etwa Mitte Oktober werden sie das Areal wieder verlassen, um bei ihrem Züchter im Stall zu überwintern.

Wer die Tiere beobachten will, sollte in den Morgen- oder Abendstunden kommen, denn über die Mittagszeit ziehen sie sich in das Wäldchen zurück und sind nicht zu sehen. Sie sollen einen freundlichen, gutmütigen und friedfertigen – aber auch sensiblen – Charakter besitzen. Jedenfalls lassen sie sich durch Menschen in der Nähe nicht stören, sind nicht scheu, aber auch nicht sonderlich neugierig – sie ignorieren die Besucher einfach.

In dem Feuchtgebiet leben natürlich auch Frösche. Und ein Stück weiter führt ein Weg in den Wald, dort findet man auf einer Wiese einen Bienenstock.

 

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